Kaum noch Kontrollen in Pflegeheimen...
Ein Missbrauchsskandal in Thüringen hat kürzlich ein negatives Schlaglicht auf Alten- und Pflegeheime geworfen. Die Taten wurden vermutlich schon vor Beginn der Corona-Pandemie begangen. Eigentlich sollen Kontrollen Missstände in den Heimen verhindern – doch diese sind in der Pandemie fast vollständig ausgesetzt. Als sich im Frühjahr das Coronavirus auch in Deutschland exponentiell ausbreitete, hatte dies massive Folgen für Alten- und Pflegeheime – die bis heute anhalten. Um Infektionen von Bewohnern zu verhindern, wurden Besuche von Angehörigen oft über Wochen verboten. Und: Prüfungen wurden fast vollständig ausgesetzt. Eine Abwägung zwischen Infektionsschutz und Kontrollbedarf. So führten die Medizinischen Dienste der Krankenkassen (MDK) zwischen April und September in ganz Deutschland lediglich 191 Prüfungen in Pflegeeinrichtungen durch. Diese Zahl teilte der Medizinische Dienst des Krankenkassenspitzenverbandes mit. Der MDS koordiniert die Arbeit der Medizinischen Dienste auf Bundesebene. Insgesamt gab es im laufenden Jahr 2.640 sogenannte Quali-tätsprüfungen – allerdings fast alle vor Mitte März. Im vergangenen Jahr hatte der MDK insgesamt noch 12.242 Kontrollen durchgeführt.
Mehr… Weniger…Der Pflegenotstand zieht sich durch ganz Deutschland. Angebliches fehlendes Personal soll die Ursache sein (…)
Wir sind der Sache nachgegangen. Um das Thema besser zu verstehen, muss man 30-40 Jahre in der Pflegegeschichte zurückgehen. Der Pflegeberuf ist heute kein ansehnlicher Beruf mehr. Negative Schlagzeilen überhäufen sich nahezu täglich (Zeitung, Radio, Fernsehen oder Internet). Hier wird oft von Pflegefehlern oder, Misshandlungen von Senioren gesprochen. Die Palette ist groß, regelmäßig müssen sich Gerichte damit auseinander setzen. Aber viel schlim-mer sind die Fälle, die nie erkannt werden "Gewalt in der Pflege". Das größte Problem stellt die fehlende Empathie und fehlendes Fachwissen dar.
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